Body Positivity

Kurze Pause

Kennst du das Gefühl, dass manchmal irgendwie alles zu viel ist? Du dich ausgebrannt fühlst, dich kaum etwas begeistern kann und du dich einfach nur zurückziehen, deine Ruhe haben und dich einigeln willst?

Ich hoffe eher nicht…und wenn doch, dann geht das hoffentlich jeweils schnell vorbei. Bei mir ist es gerade seit einer ganzen Weile so.  Ich bekomme mich zu kaum etwas motiviert und irgendwie ist meine Unbeschwertheit flöten gegangen.

Ich habe mich in den letzten Wochen oft dabei erwischt, wie ich das gemacht habe. Dabei eine Kippe nach der anderen rauchend, dumpf, ziel- und sinnlos mit dem Daumen permanent durch Instagram scrollend.  Verschwendete Zeit irgendwie. Klar ist es schön, die coolen Bilder und Stories dort zu sehen, aber in der Intensität, in der ich das gemacht habe, war es mehr sinnbefreite Beschäftigung als Inspiration. Und das kann es ja nun auch nicht sein.

Ich habe mir dann vorgenommen, Instagram einfach mal für einen Abend nicht zu öffnen. In der ersten Stunde hat mein Daumen mehrmals komplett automatisch das Instagram-Icon geklickt und ich habe wieder gedankenlos angefangen zu scrollen.

Irgendwie hat mich das erschreckt. Ich habe ständig geschaut wie meine letzten Postings gelaufen sind, ob neue Kommentare oder Likes kamen, nach Themen und Trends gesucht, die ich auch umsetzen oder ausprobieren will. Ich habe mich selbst gehetzt und das bei einer Sache die Spaß bringen soll und zum Abschalten da ist.

Der Abend lief dann gut, auch wenn ich mich echt zusammenreißen musste, den Automatismus abzuschalten. Ich habe gemerkt dass es mir gut tut mal nicht alles sehen zu wollen. Seitdem denke ich darüber nach, mir eine längere Auszeit aus der virtuellen Welt zu nehmen. Kraft tanken, neue Ideen entwickeln, mir einfach eine kleine Pause gönnen, um aus dieser selbstgeschaffenen Hetze herauszukommen.

Ich habe ja nicht nur den Blog und ab und an Modeljobs, sondern auch ein „ganz normales Leben.“ Gerade dort zehrt Einiges an meinen Reserven. Besonders im Bürojob war das letzte 3/4 Jahr eher turbulent und nicht ganz einfach zu verdauen. Da wird sich jetzt auch einiges verändern. Du kennst das – manchmal läuft es halt einfach nicht so, wie man es sich vorstellt.

Ich lasse gerade viele Dinge schleifen weil mir Kraft, Motivation und Energie fehlen… Zwischenmenschliche Beziehungen, die Suche nach neuen Ideen und Kooperationspartnern für den Blog, meinen Weiterbildungskurs zum Social Media Manager – to name but a few.

Also einfach mal so aufhören zu bloggen? Das Problem: Extra Inches ist mein Baby. Mir macht es Spaß dir hier immer wieder neue Outfits zu zeigen. Ich bin stolz wenn ich Feedback bekomme. Mails von Lesern die mir sagen wie ich ihnen geholfen habe, die durch meine Arbeit auch Spaß an Mode und sogar neues Selbstbewusstsein gefunden haben. Das pusht mich, gibt mir Kraft und Energie und macht mich stolz.

Ist es also richtig, dass was mir am meisten Spaß macht einen Monat nicht zu tun?

Wird es mir fehlen? Sicher! Habe ich Angst in der Zeit etwas zu verpassen? Sicher! Habe ich Angst durch einen Monat Abstinenz bei Facebook und Instagram per Algorithmus abgestraft zu werden? Sicher! Aber ich hoffe, dass es mir trotzdem auch gut tut, dass ich mich in der Zeit neu fokussieren kann und dann wieder motivierter und mit neuer Energie weitermache. Rein faktisch betrachtet sind Blog, Instagram und Facebook ja auch die Dinge, die ich am einfachsten eine Weile aussetzen kann… Ich kann ja schließlich nicht einen Monat verfrühten Winterschlaf halten und mein komplettes Leben auf Eis legen.

Warum schreibe ich das ganze jetzt hier auf? Irgendwie schon fast ironisch per Blogbeitrag darüber zu informieren, sich eine Weile geschäftlich aus dem Netz zu verabschieden, oder? Ich möchte aber eben nicht einfach so sang und klanglos für eine Weile verschwinden. Ich merke auch gerade beim Schreiben, wie gut es tut, diese Gedanken einfach mal zu ordnen und auszuformulieren. Der erste kleine kleine therapeutische Effekt.

Ich möchte mich nicht beschweren, nach dem Motto „armer, gestresster Blogger braucht Mitleid!“ Wie gesagt, der Blog und alles, was dazu gehört, macht mir sehr viel Spaß und Freude. Aber ich habe auch Angst, dass das irgendwann nicht mehr so ist, wenn mir sonst alles andere zu viel wird. Also: Reißleine ziehen, ein Monat Pause und dann komme ich gestärkt zurück. Tschakka!

Ich werde natürlich auch im November etwas für den Blog tun. Postings für Dezember vorbereiten nämlich. Und wie immer Ideen sammeln und nach Inspirationen die Augen offen halten. Ganz untätig in Sachen Extra Inches werde ich also nicht sein.

Ich will auch wieder regelmäßiger zum Sport gehen. Sport, Wellness und Yoga! Besonders Yoga habe ich wieder für mich entdeckt und beim Yoga-Tag im Meridian Spa einige gute Denkanstöße zum Thema Achtsamkeit bekommen. Es wurde darüber gesprochen, wie wichtig es ist physische und psychische Signale wahrzunehmen, sie anzunehmen, zuzulassen und darauf zu reagieren… seitdem habe ich Yoga als eine wunderbare Art der Auszeit für mich entdeckt. Das will ich mehr für mich umsetzen. Bewusste Auszeiten nehmen. Nicht nur durch eine Stunde Yoga in der Woche, sondern durch tägliche mentale Auszeiten durch Meditation. Vor einiger Zeit wurde mir – ironischerweise – eine App empfohlen, auf die ich mich gut einlassen kann und dadurch runterkomme. 7mind heißt sie und bietet verschiedene, jeweils 7-minütige geführte Meditations-Sessions. Ich habe jetzt keine neue Spiritualität entdeckt oder so, sondern einfach gemerkt, wie gut mir das tut.

Du hast mein Gefasel bis hier gelesen? Respekt und vielen Dank! Ich will hier auch nichts überdramatisieren, sondern einfach meine Gedanken teilen und erklären, weshalb es hier ab dem 01. November vorübergehend ruhig werden wird.

Ich schnaufe einfach mal durch, konzentriere mich auf andere Dinge und lege zum Dezember dann gestärkt wieder los. Dann möchte ich auch Instagram wieder ganz bewusst nutzen. Bewusst als Ersteller von Inhalten und bewusst für mich als Konsument der tollen Inhalte von anderen! Nicht mehr einfach scrollen, liken, kommentieren… sondern dosiert, bewusst und aufmerksam.

Ich würde mich freuen, wenn dich meine Gedanken dazu anregen auch mehr auf dich zu hören und du dir auch überlegst, wie du kleine Auszeiten – ganz für dich alleine – in deinen Alltag integrieren kannst. Versuche es mal, es tut verdammt gut.

One Month Digital Detox – Challenge Accepted – See You In December

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